Auch in diesem Jahr machten wir unsere obligatorische Vatertagsrunde auf den Hoherodskopf.
Da wir zeitig oben sein wollten, starteten Andi und ich um 7.30 Uhr bereits in Södel und trafen uns mit Boris gegen 9.00 Uhr am Nidda-Stausee bei Schotten. Boris startete von Hungen aus.
Anschließend nahmen wir gemeinsam den Aufstieg unter die Stollen und waren planmäßig gegen 10.30 Uhr am Büdchen am Breungeshainer Hang. Dort sollte es nach der absolvierten Pflicht das erste Vatertagsbierchen geben, doch wir hatten die buchstäbliche Rechnung ohne den Wirt gemacht. Das Ding hatte zu!!! 10.30 Uhr bei schönstem Sonnenschein an einem Feiertag, an dem viele Touristen erwartet wurden. Und das Ding war zu. Kopfschüttelnd zogen wir von dannen und beschlossen den gemütlichen Teil unserer Vatertagsrunde am Kiosk auf dem Weg zur Rennwiese zu beginnen. Doch als wir in Sichtweite des Kiosks kamen, stand da eine Pfarrerin oder ein Pfarrer – sagen wir eine pfarrende Person und hielt Gottesdienst. Da konnten wir unmöglich reinplatzen.
Also disponierten wir erneut um und setzten uns in den Biergarten vor der „Berghütte“ – nicht die schlechteste Entscheidung.
Wir ruhten uns aus, wechselten die verschwitzten Klamotten und ließen uns das Eröffnungsbier schmecken. Danach machten wir uns wieder ins Tal, um in Unter Schmitten zu Mittag zu essen.
Auf dem Weg dorthin fuhr ich ein Stück hinter Boris her. An seinem linken Schuh entdecke ich etwas, das nach Hundesch… aussah. Ich rief ihm zu und er hielt an. Nach kurzer Überprüfung des gesehenen durch ihn konnte er meine Vermutung bestätigen und fing an zu Fluchen. Diese Flüche möchte ich hier nicht wiedergeben. Er reinigte seinen Schuh provisorisch und entschloss sich, den Rest am Stausee in Schotten zu beseitigen. Weitere Flüche ausstoßen setzten wir unseren Abstieg fort.
Als er dann am Stausee den Schuh reinigen wollte, sagte ich ihm, er solle seinen rechten Schuh auch mal kontrollieren. Bingo!!! Er hatte einen Volltreffer gelandet. Das Profil der Schuhe war flächig gefüllt. Wir fragten uns, welche Tiere solche Haufen machen und waren der Meinung, dass man in so einen Haufen gar nicht reintreten könne – da fällt man höchstens rein.
An dieser Stelle sei mal ein Dank an all die asozialen Hundebesitzer ausgesprochen, die ihre Drecksköter überall hinscheißen lassen und den Kram nicht wegräumen. Dort, wo das Missgeschick passiert ist – nämlich auf dem Hoherodskopf – spielen ja auch Kinder. Einer dieser Sorte Hundebesitzer ist uns morgens am Ortseingang von Schotten schon aufgefallen. Der hat tatsächlich seine gefüllte Hundekacktüte durch einen Zaun hindurch auf ein Privatgrundstück geleert. Ich möchte manchmal wissen, was in solch kranken Hirnen vor sich geht. Aber ich schweife ab.
Boris fluchte weiter und reinigte seine Schuhe und wir konnten nach einer knappen halben Stunde unsere Tour fortsetzen.
In Ober Schmitten stieß Lars dann zu uns, der morgens noch zum Konfirmations-Vorstellungsgottesdienst seines Sohnes in die Kirche musste.
Wir aßen lecker Steaks und tranken lecker Bierchen und genossen die Sonne bis wir uns dann weiter zu unserer nächsten Station in Nonnenroth machten.
Auf dem Weg dorthin hatte ich eine Kurve vor Villingen leider unterschätzt und stürzte im Wald. Ich fiel zwar weich, doch meine Schaltung hatte trotzdem was abbekommen. Die Fahrt konnte aber weitergehen.
In Nonnenroth angekommen saugten wir direkt die gute Laune auf und trafen auch sofort alte Bekannte. Nach weiteren Stärkungen, setzten wir zum letzten Teil der Tour nach Hungen an. Dort wollten wir dann bei Boris den Abschluss gemeinsam mit unseren Familien begehen.
Das musste aber noch etwas warten. Beim ersten Tritt in die Pedale riss mir die Kette. In meiner ganzen Zeit, in der ich Mountainbike fahre, ist mir noch nie die Kette gerissen.
Mit vereinten Kräften konnten wir die Kette dank eines mitgeführten Kettenschlosses reparieren und weiter zu unseren Familien fahren.
Aufgrund meines Sturzes und meines Kettenrisses, hoffe ich mal, dass ich in nächster Zeit von Defekten verschont bleibe – aber schauen wir mal.
Die Tour hat insgesamt wieder viel Spaß gemacht. Und sind wir doch mal ehrlich – nur die oben aufgeführten Vorkommnisse sind es ja, die die Erinnerungen ausmachen. Wenn nichts dazwischen käme, wäre es ja eine Tour wie jede andere auch.